Zeche Zollern

FUTUR_fortschritt

Die Zeche Zollern in Dortmund gilt als die Ikone der Industriekultur. Mit ihrer verspielten Architektur war sie
eines der ersten Denkmäler des Industriezeitalters. Das Bergwerk wurde größtenteils elektrisch betrieben und
stand seinerzeit für eine fortschrittliche Ressourcengewinnung und -nutzung. Einen krassen Gegensatz dazu bildeten die kräftezehrenden und gefährlichen Arbeitsbedingungen unter Tage. Heute fragt das Museum nach dem Leben und Wirken der Menschen, die lange im Mittelpunkt des fossilen Energiesystems standen.

Festivalwoche 26.3. – 2.4.2022
Öffnungszeiten: täglich 10 – 20 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Die temporäre Arbeit SUPRAORGANISM // THE BIRTH OF THE ROBOTS ist in der Festivalwoche täglich von 10 bis 20 Uhr zu sehen.
SACRED GROUNDS ist ab dem 26.3. dauerhaft während der Öffnungszeiten zu sehen.

Shuttle-Service am 2.4.2022
Ab 17:10 halbstündlich zwischen DO-HBF und Zeche Zollern.
Letzte Rückfahrt 20:30 Uhr zum HBF

Ryoichi Kurokawa

subassemblies

Futur I | 2021-11-04 00:00:00

FUTUR 21 eröffnet auf Zeche Zollern mit einer Performance des Künstlers Ryoichi Kurokawa, die sich an der Schnittstelle zwischen Konzertstück, audiovisueller Installation und Skulptur bewegt. Gemäldegleiche, digitale Abbilder von wuchernder Natur und verfallenden Gebäuden werden dekonstruiert und in neuen subassemblies (Bauteilgruppen) zusammengesetzt. Dabei entstehen poetische Bilder von Harmonie und Disharmonie, welche die Koexistenz von Mensch und Natur hinterfragen.

Kurokawa greift in der ortsspezifischen Bearbeitung seiner Konzert-Performance auch Bilder der Zeche Zollern und der Henrichshütte Hattingen auf. Die beiden monumentalen Stätten industriekulturellen Erbes weisen in die Vergangenheit und gleichzeitig in die Zukunft: Wo einst die Industrie Natur verdrängte, wird heute über die neue Ausgestaltung und Funktion dieser Räume intensiv verhandelt.

Refrakt

Sacred Grounds

Futur II | 2022-03-26 00:00:00

Die sozialen, wirtschaftlichen und umweltpolitischen Folgen der Produktion von Medientechnologien sind in unserem Alltag meist unsichtbar und dennoch immens.
Verortet in der Zeche Zollern – einem historischen Ort der Rohstoffgewinnung und Energieerzeugung – bringt die Augmented-Reality-Installation von Refrakt die analogen Auswirkungen unseres digitalen Handelns in den Fokus und regt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit unserer Verhaltensweise an.

Fanden zu Beginn der Industrialisierung Rohstoffgewinnung und Produktion vor der eigenen Haustür statt, werden die Ressourcen für digitale Technik heute am anderen Ende der Welt in meist prekären Verhältnissen abgebaut. Jene Devices, die uns an die digitale Welt anschließen, gleichen immer mehr einer Black Box, deren Herstellung und Funktionsweise verschleiert werden, um eine magische technik-positivistische Aura aufrechtzuerhalten. Doch wird sich das eigene Smartphone nach einem Blick hinter die Kulissen der nach außen hin sauberen digitalen Welt noch genauso anfühlen?

Justine Emard

Supraorganism // The Birth of the robots

Futur III | 2022-03-26 00:00:00 - 2022-04-02 00:00:00

Die Künstlerin Justine Emard entwirft in der Maschinenhalle auf Zeche Zollern in ihren Arbeiten Supraorganism und The Birth of the Robots alternative Formen eines zukünftigen Fortschritts, in denen Natur, Mensch und Technik auf neue Art und Weise miteinander interagieren.

Supraorganism ist eine interaktive Installation, die von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird. Etwa zwanzig mundgeblasene Glasskulpturen, aufgehängt an Edelstahlkonstruktionen, verwandeln den Keller der Maschinenhalle auf Zeche Zollern in eine surreale, traumartige Kulisse. Die Module sind mit Bewegungssensoren und Motoren ausgestattet und über ein Netzwerk künstlicher Neuronen miteinander verbunden. Die zugrunde liegenden Daten basieren auf den Aktivitäten eines Bienenvolkes. Die KI berechnet Vorhersagen über zukünftige Bewegungsabläufe der Insekten und übersetzt sie in Licht und Sound. Durch die Bewegung der Besucher:innen aktiviert, erwacht der künstliche Organismus ‘zum Leben’. Mensch, KI und Installation verbinden sich zu einem symbiotischen Supraorganismus, der immer neue Licht- und Klangsituationen produziert.

The Birth of the Robots beschäftigt sich mit dem Traum von der lebendigen Maschine. In den Mythen über Pygmalion und dem Golem klingt dieser Wunsch bereits an: Was würde passieren, wenn der Mensch ein künstliches Abbild seiner Selbst schaffen könnte? Mit der Kombination anthropomorpher Robotik und künstlicher Intelligenz scheint die Technologieentwicklung der Verwirklichung zum Greifen nah. Doch der Gedanke an die ebenbürtige Maschine löst ambivalente Gefühle aus. Faszination und Furcht wechseln sich ab. Werden Mensch und Maschine miteinander auskommen, wenn sie sich einmal auf Augenhöhe begegnen?

26.3. – 2.4.2022 | täglich 10 – 20 Uhr

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